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Strategische-, taktische- und operative Planung
Die Planungssysteme großer Unternehmen zeichnen sich häufig durch einen mehrstufigen Aufbau der Planung aus. Die zeitliche Differenzierung unterteilt dabei die Planung in Lang-, Mittel- und Kurzfristplanung.[1]
Einige Autoren machen spezifische Angaben über die Länge der zu betrachtenden Zeiträume.[2] Bircher macht die zeitliche Zuordnung von der Wirkungsdauer der Produktgenerationen der jeweiligen Unternehmung abhängig. Das ist sinnvoll, da beispielsweise ein Pharmakonzern einen größeren Zeitraum überblicken muss, als ein Medienunternehmen.[3]
Unter sachlicher Differenzierung ist zu verstehen, wenn Pläne in einem über- und untergeordneten Verhältnis stehen. Sachlich kann Planung in strategische-, taktische- und operative Planung unterteilt werden.[4]
Die strategische Planung bezieht sich auf die Schaffung von Erfolgspotenzialen. Die taktische Planung soll die Strategien in konkrete, operationale Ziele überführen und die notwendigen Ressourcen sowie Maßnahmen festlegen. Im Rahmen dieser zugeordneten Ressourcen und Maßnahmen wird in der operationalen Planung der Leistungserstellungs- und Leistungsaustauschprozess geplant.[5]
In Literatur und Praxis werden zeitliche und sachliche Differenzierung häufig zusammengefasst und synonym verwendet.[6] Nach Michel sind „kurz-, mittel- und langfristige Planung einerseits sowie operative, taktische und strategische Planung andererseits [...] dabei weitgehend deckungsgleich.“[7]
Bei der Koordination dieser zeitlich/sachlich aufeinander aufbauenden bzw. über- und untergeordneten Pläne ist darauf zu achten, dass mit der langfristigen, strategischen Planung begonnen wird und untergeordnete Pläne daraus abgeleitet und weiter konkretisiert werden. Die praktische Realisierbarkeit der Langfristziele muss dabei natürlich berücksichtigt werden.[8]
In der Unternehmenspraxis läuft dieser Planungsprozess häufig in umgekehrter Reihenfolge ab. Die langfristigen Ziele werden durch Extrapolation aus den kurzfristigen Maßnahmen abgeleitet. Dieses Vorgehen ist jedoch nicht sinnvoll, da hierdurch die Planung zu einer Prognose degradiert wird.[9]
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- [1] Vgl. Wild: Grundlagen der Unternehmungsplanung (1981), S. 166.
- [2] Vgl. Koch: Planungssysteme (1993), Sp. 3255, Preißler: Controlling (1996), S. 88.
- [3] Vgl. Bircher: Unternehmensplanung (1976), S.59.
- [4] Vgl. Wild: Grundlagen der Unternehmungsplanung (1981), S. 166.
- [5] Vgl. Horváth: Controlling (2002), S. 191 ff.
- [6] Vgl. Michel: Budgetcontrolling (1994), S. 18, Peemöller: Controlling (2002)S. 121, Wild: Grundlagen der Unternehmungsplanung (1981), S.166.
- [7] Michel: Budgetcontrolling (1994)S. 18.
- [8] Vgl. Egger/Winterheller: Unternehmensplanung (1994), S. 53.
- [9] Vgl. Egger/Winterheller: Unternehmensplanung (1994), S. 54.