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Top-Down Planung (Verfahren)
Die Unternehmensplanung als Top-Down Planung, welche häufig auch als retrograde Planung bezeichnet wird, beginnt mit der Festlegung der globalen Planziele als Rahmenplan seitens der Führungsspitze. Dieses Vorgehen wird in Abb. 4 verdeutlicht. Grob geplante Globalbudgets sollen durch die nachgelagerten Hierarchieebenen zu Detailbudgets konkretisiert werden.[1]
Abb. 4 Top-Down Planung[2]
Vorteilhaft an diesem Ansatz ist die gesicherte Zielkonvergenz auf allen Unternehmensebenen. Des Weiteren sprechen Effizienzvorteile für die retrograde Planung, da sie aufgrund weniger Planungsbeteiligter die Kosten der Planung verringert und schneller durchgeführt werden kann.[3]
Für einen effektiven Top-Down Plan ist es erforderlich, dass der Globalplan der Unternehmensspitze auch umsetzbar ist. Bei der Realisation kann das sogenannte „Zirkelproblem“ auftreten. Zur Erstellung von Rahmenplänen benötigt das Top-Management Kenntnis von Informationen, die eigentlich erst auf nachgelagerten Ebenen in der Detailplanung ermittelt werden. Dies kann zwei negative Auswirkungen mit sich bringen:[4]
- Die Unternehmensführung plant nur das, was leicht planbar erscheint.
- Die Planung wird stärker zentralisiert, wodurch sich der Vorgabecharakter der Pläne verstärkt.[5]
Ein weiterer Nachteil der Top-Down Planung ist, dass der autoritär wirkende Führungsstil zu Wiederständen auf unteren Ebenen führen kann. Sie fühlen sich übergangen, weil sie kein Mitspracherecht haben.[6] Nicht selten haben die operativen Einheiten gegenüber dem Top-Management einen Wissensvorsprung, da sie näher am Geschehen sind. Dieses Wissen bleibt beim Top-Down Ansatz unberücksichtigt.[7]
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- [1]Vgl. Wild: Grundlagen der Unternehmungsplanung (1981), S.191.,
- [2]Scholz: Planning Procedures (1984), S. 97.
- [3] Vgl. Ziegenbein: Controlling (2002), S. 118.
- [4] Vgl. Pfohl/Stölzle: PuK (1997), S. 134, Wild: Grundlagen der Unternehmungsplanung (1981), S. 192 ff.
- [5] Vgl. Pfohl/Stölzle: PuK (1997), S. 134, Wild: Grundlagen der Unternehmungsplanung (1981), S. 192 ff., Ziegenbein: Controlling (2002), S. 118.
- [6] Vgl. Ziegenbein: Controlling (2002), S. 118.
- [7] Vgl. Peemöller: Controlling (2002), S. 207.