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Planung
Im Volksmund wird Planung nicht selten spöttisch als „Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum“ verstanden.[1] Die Beseitigung des Zufalls ist sicherlich eines der Hauptziele der Planung. Wenn jedoch der Irrtum an seine Stelle tritt, kann die Planung zur Improvisation keine Alternative sein. Vielmehr sollte es Ziel sein, den Irrtum zu minimieren.
Bei der Analyse von verschiedenen Definitionen des Planungsbegriffs findet sich in der Literatur weitgehende Übereinstimmung in der Aussage, dass es sich bei der Planung um einen Prozess handelt, der:
- gedanklich zukünftige Handlungen vorweg nimmt und
- rational ist und
- sich an Zielen orientiert.[2]
Uneinigkeit besteht hingegen bei der Fragestellung, ob die Planung eine Entscheidung beinhaltet oder nicht.[3]
So definiert Czermin beispielsweise: „Planen ist das Vorbereiten von Entscheidungen"[4]. Damit grenzt er eindeutig die Entscheidung aus dem Planungsprozess aus.
Da es bei der Planung weniger um die Prognose von künftigen Zuständen, sondern vielmehr um die zielgerichtete Beeinflussung der Entwicklung geht, ist es sinnvoll die Entscheidung in den Planungsbegriff zu integrieren. Planung ist nicht Selbstzweck sondern enthält immer ein absichtsbezogenes Element.[5]
Diese, die Entscheidung integrierende, Sichtweise wird in der Literatur häufig geteilt.[6] Hahn und Hungenberg unterscheiden in diesem Sinne Planung im engeren und im weiteren Sinne, wie in Abb. 1 visualisiert wird.[7]
Phasen der Planung[8]
Die Planung im engeren Sinne umfasst Problemstellungsphase, Suchphase und Beurteilungsphase. Im weiteren Sinne wird die Entscheidungsphase hinzugenommen.[9] Hahn und Hungenberg definieren allgemein:
„Planung beinhaltet die gedankliche Vorwegnahme künftigen Geschehens durch zielorientierte Alternativensuche, -beurteilung und -auswahl bei Zugrundelegung bestimmter Annahmen über künftige Umweltsituationen."[10]
Dieser Arbeit wird die Definition des Planungsbegriffes nach Hahn und Hungenberg zugrunde gelegt, da eine differenzierte Betrachtung zweckmäßig ist. Durch eine Unterteilung in Planung im engeren und weiteren Sinne wird es möglich, einen Konsens in der Literatur zu schaffen.
Weitere Informationen zu Planung gibt es bei Wikipedia.
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- [1] Siemens: Projektmanagement (1998), S. 11.
- [2] Vgl. Bleicher: Metaplanung (1989), Sp. 1119 f., Gutenberg: Betriebswirtschaftslehre (1983), S. 148, Hahn/Hungenberg: PuK (2001), S. 45, Hill: Unternehmungsplanung (1971), S. 8 f., Mellerowicz: Betriebswirtschaftslehre (1959), S. 158, Weber: Controlling (2002), S. 225.
- [3] Vgl. Koch: Planungssysteme (1993), S. 17.
- [4] Czermin: Betriebswirtschaft und Kostenrechnung (1974), S. 815, vgl. Häusler: Planung (1969), S.35.
- [5] Vgl. Ziegenbein: Controlling (2002), S. 73.
- [6] Vgl. Egger/Winterheller: Unternehmensplanung (1994), S. 14, Preißler: Controlling (1996), S.79, Weber: Controlling (2002), S. 226.
- [7] Vgl. Hahn/Hungenberg: PuK (2001), S. 45 f.
- [8] Vgl. Hahn/Hungenberg: PuK (2001), S. 46.
- [9] Vgl. Hahn/Hungenberg: PuK (2001), S. 45 f.
- [10] Hahn/Hungenberg: PuK (2001), S. 61.