<< Investitionsanforderungen -Koordination>>
Flexible Ressourcennutzung durch marktwirtschaftliche Steuerung
Zentrale Dienstleistungen, wie z.B. Reinigung, Einkauf oder die Lohn- und Gehaltsabrechnung sollen in Beyond Budgeting Organisationen zu „Shared Service-Centern“ werden, die ihre Dienstleistungen auf einem internen Markt anbieten.[1]
In der Reinform des internen Marktes haben die operativen Geschäftseinheiten die Wahl zwischen internen und externen Dienstleistern. Dies erhöht den Druck auf die Shared Service-Center, wettbewerbsfähige Preis-Leistungsverhältnisse anzubieten.[2] Fraglich ist jedoch, ob die internen Dienstleister in einem externen Wettbewerb bestehen können, da der externe Wettbewerb u.U. Vorteile durch höhere Skalenerträge hat.
Grundsätzlich kann aber die Ressourcensteuerung durch interne Märkte dazu führen, dass die Leistungsqualität der internen Dienstleistungen verbessert wird und die Kosten nicht mehr pauschal über Overhead-Umlagen verrechnet werden. Das Modell der internen Märkte kann gut mit Instrumenten wie Benchmarking und der Prozesskostenrechnung verbunden werden. Benchmarking kann dabei helfen, Produktivitäten und Kosteneffizienzen zu verbessern. Nur wenn die internen Dienstleister im Vergleich zum Wettbewerb guten Service zu entsprechenden Preisen anbieten, werden die operativen Geschäftseinheiten ohne Druck der Zentrale auf ihre Leistungen zurückgreifen.[3]
Die Prozesskostenrechnung soll im Rahmen der Shared Services und internen Märkte dafür sorgen, dass die Service-Leistungen verursachungsgerecht zugeordnet werden.[4] Einzelne Serviceleistungen, wie z.B. die Stunden für Forschungs- und Entwicklungsarbeit, können folglich einer ganz bestimmten Geschäftseinheit zugeordnet werden.[5] Diese wiederum kann die Kosten einem bestimmten Produkt oder Kunden zuordnen. Dies hilft den dezentralen Einheiten bei der genauen Bestimmung von Produkt- oder Kundenrentabilitäten. Zentrale Serviceleistungen werden somit auch nicht mehr als kostenlos gesehen. Vielmehr hilft die prozess- und tätigkeitsfokussierte Sichtweise dabei, auf nicht wertschöpfende Tätigkeiten zu verzichten.
- [1] Vgl. Bunce/Fraser/Hope: White Paper (2002), S. 9, Hope/Fraser: Management Model (1999), S. 20.
- [2] Vgl. Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 73, Pfläging: Beyond Budgeting (2003), S. 388 ff.
- [3] Vgl. Pfläging: Beyond Budgeting (2003), S. 389.
- [4] Vgl. Pfläging: Beyond Budgeting (2003), S. 395.
- [5] Vgl. Hope/Fraser: Management Model (1999), S. 20.