<< Dezentralisierung -Wettbewerbsorientierung>>
Selbststeuerung
„Prinzip Nr. 1: Schaffe Rahmenregelungen für die Steuerung, die auf klaren Richtlinien und Grenzen basieren.“[1]
Das Ziel der Selbststeuerung ist, die dezentralen Einheiten in die Lage zu versetzen, kurzfristig auf Erfordernisse des Marktes reagieren zu können, ohne dabei durch starre Strukturen behindert zu werden.[2] Die stärkere Dezentralisierung hilft den Einheiten, schnelle Entscheidungen zu treffen.[3]
Die Selbststeuerung der dezentralen Einheiten in der Beyond Budgeting Organisation soll auf klaren Rahmenregelungen, Richtlinien, Grenzen und gemeinsamen Werten aufbauen.[4] Dies stellt zunächst eine Einschränkung des am Wettbewerb orientierten Leistungsklimas dar. Diese Einschränkungen sind jedoch notwendig, da es ansonsten zu ungewollten Handlungen kommen könnte. Wenn beispielsweise auf eine klare Regelung der Kundenzuweisung verzichtet wird, so ist damit zu rechnen, dass sich die einzelnen Geschäftseinheiten gegenseitig Konkurrenz machen und sich u.U. kannibalisieren.
Eine Führung im Beyond Budgeting Modell baut zu großen Teilen auf Vertrauen auf. Den Mitarbeitern werden große Handlungsspielräume eingeräumt, die selbstverständlich auch missbraucht werden können. Während über Fehler, die die normale Geschäftstätigkeit betreffen, überwiegend hinweggesehen wird, werden Verstöße, die das Vertrauensverhältnis betreffen, sehr hart bestraft. Dies führt in der Regel zur Entlassung.[5]
Die Übertragung von Verantwortung sollte schrittweise gestaltet werden, damit die Manager in ihre Rolle hineinwachsen können. Die „command and control“ Struktur sollte durch einen „Coach and Support“ Führungsstil ersetzt werden. Auf Probleme der Geschäftseinheiten wird nicht mit Weisung sondern Beratung reagiert.[6]
- [1] Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 126.
- [2] Vgl. Hope/Fraser: Questions and Answers (2001), S. 16 f.
- [3] Weber/Linder: Budgeting (2003), S. 21.
- [4] Vgl. Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 126.
- [5] Vgl. Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 127.
- [6] Vgl. Bunce/Fraser/Hope: White Paper (2002), S. 13, Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 128 f.
- [7] Vgl. Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 128.
- [8] Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 128., vgl. ferner Hope/Fraser: Questions and Answers (2001), S. 12.
- [9] Vgl. Rieg: Ende oder Neubeginn (2001), S. 573
- [10] Vgl. Becker: Marketing-Konzeption (2002), S. 3, 14 f.