Siehe auch:

Budgetierung

Planung

 

<<Änderungen des wirtschaftlichen Umfeldes - Traditionelle Planung und Budgetierung>>

Auswirkungen auf Planung und Budgetierung

Eine grundsätzliche Änderung der Wettbewerbssituation zieht natürlich auch eine Veränderung von Erfolgsfaktoren der Unternehmen nach sich. Tendenziell steigt z.B. die Bedeutung von immateriellen Vermögenswerten.

Die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter, das Schaffen von langjährigen Kundenbeziehungen oder die Innovationsfähigkeit sind Erfolgsfaktoren, die immer wichtiger werden, aber nur unzureichend in der traditionellen Budgetierung Beachtung finden. So bauen die Ziele eines Unternehmens auf der Einhaltung von finanziellen Plangrößen auf und vernachlässigen die Berücksichtigung nichtmonetärer Werttreiber.[1]
Diese Budgetierung stand schon relativ früh in der Kritik. Bereits in den 50er Jahren stellen Argyris sowie Heckert und Willson dysfunktionale Wirkungen der Budgetierung dar.[2]
In den sechziger und siebziger Jahren wurden erweiterte Planungsansätze, wie das Zero-Base-Budgeting entwickelt, um den aufgeblähten Bürokratien und damit verbundenen Fixkosten zu begegnen.[3] In einem sehr statischen Umfeld kann die Planung der Gemeinkosten durch Fortschreibung u.U. eine sehr effiziente Methode sein. Je schneller sich jedoch das Unternehmen und sein Umfeld ändert, desto schneller verliert auch die Grundlage der fortgeschriebenen Pläne an Relevanz. Bei Zero-Base-Budgeting soll die Planung durch analytische Neuplanung verbessert werden.[4] Ein großer Nachteil ist der relativ hohe Aufwand, der mit dieser Methode verbunden ist. Daher wird diese meist nur selektiv und mit mehrjährigem Abstand angewendet.[5]
Die Dynamik des Umfelds führt häufig zu einer höheren Planungsintensität und damit zu einer sinkenden Planungseffizienz. Es müssen mehr Prognosen erstellt werden, um die Zukunft besser einschätzen zu können; sich schnell verändernde Planungsannahmen erfordern unterjährige Planrevisionen.[6] Dieses Vorgehen ist in großen Unternehmen meist nur durch den Einsatz moderner Datenverarbeitungssysteme möglich.
Als Reaktion auf die immer lauter werdende Kritik seitens der Praxis an der traditionellen Budgetierung, wurde 1998 vom „Consortium für Advanced Manufacturing International" (CAM-I) das „Beyond Budgeting Round Table" (BBRT) gegründet. Ziel des BBRT ist es, ein alternatives, effektiveres, weniger aufwendiges und aussagekräftigeres Steuerungsmodell zu entwickeln, das die Probleme der traditionellen Budgetierungspraxis vermeidet. Dabei ist der BBRT zu der Erkenntnis gekommen, dass eine selektive Verbesserung der Budgetierung nicht erfolgsversprechend ist und plädiert daher für die Abschaffung der Budgetierung. Ein neues Steuerungsmodell soll stattdessen die Funktionen der traditionellen Budgetierung übernehmen.[7]

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