<<Ursprünge unternehmerischer Budgetierung - Auswirkungen auf Planung und Budgetierung>>

Änderungen des wirtschaftlichen Umfelds

Die Budgetierung entstand seinerzeit im Umfeld von Verkäufermärkten. Die Überwindung von Produktionsengpässen war einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren und die zentrale Koordination durch Budgets und Pläne war eine geeignete Maßnahme um die immer größer und komplexer werdenden Unternehmen zu steuern.[1]

Doch innerhalb des letzen Jahrhunderts haben sich die Marktstrukturen und damit auch die Erfolgsfaktoren der Unternehmen grundlegend verändert.[2] Mitte der sechziger Jahre vollzog sich in fast allen Branchen ein Wandel hin zu Käufermärkten, was den Engpassfaktor „Kunde" in den Fokus der Unternehmen stellte.[3]
Die neue Wettbewerbssituation fasst Horváth wie folgt zusammen:

Diese allgemeine Charakterisierung ist sicherlich nicht für jedes Unternehmens- bzw. Branchenumfeld zutreffend und wird daher in dieser Arbeit als eine Tendenzaussage gewertet. Zweifelsohne ist das Umfeld heutzutage tendenziell komplexer und dynamischer geworden. Eine Verallgemeinerung dieser Aussage, wie es häufig von Seiten der Budgetierungsgegner vorgenommen wird, ist jedoch nicht zulässig. Nicht selten ist die hohe Komplexität und Dynamik der Grundstein ihrer Kritik.[5] Es ist aber zu bedenken, dass in diesem Zusammenhang je nach Geschäft und Branche starke Unterschiede bestehen. Die Stahlindustrie oder der Bergbau unterliegt beispielsweise einer viel niedrigeren Dynamik als die Medien- oder Pharmabranche. Kuppelproduktionen in der Chemie sind u.U. sehr viel komplexer als Dienstleistungen.

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