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Motivation und Vergütung
„Prinzip 2: Nehme Leistungsbewertung und Vergütung im Nachhinein vor."[1]
Bei der Gestaltung des Beurteilungsprozesses im Beyond Budgeting Modell, geht es im wesentlichen darum, dass er losgelöst von Zieldefinition und Prognose ist. Es soll vermieden werden, dass die Ziele zu niedrig gesetzt oder Prognosen manipuliert werden.[2]
Führt eine Trennung von Zielvereinbarung und Leistungsbewertung nicht zu einer Vernachlässigung der Ziele? Grundsätzlich wird zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation unterschieden. Intrinsische Motivation geht aus dem Eigenantrieb des Mitarbeiters hervor. Er will ein bestimmtes Objekt zur eigenen Bedürfnisbefriedigung erreichen. Die extrinsische Motivation baut auf externe Anreize auf, wie beispielsweise Anerkennung oder Bonuszahlungen. Es ist davon auszugehen, dass sich die stärkere Dezentralisierung und die größeren Freiheitsgrade von Beyond Budgeting positiv auf die intrinsischen Anreize auswirkt. Dennoch ist nicht unbedingt jeder Mitarbeiter in ausreichendem Maße intrinsisch motiviert.[3] Um trotzdem auf individuelle Bonuszahlungen, die an die Erreichung von Zielen gekoppelt sind, zu verzichten, setzt Beyond Budgeting auf extrinsische Anreize beispielsweise durch die Veröffentlichung von internen Ranglisten. Keiner möchte gerne das Schlusslicht sein. Der sportliche Wettbewerb soll die Teams zur kontinuierlichen Verbesserung antreiben.[4]
- [1] Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 64.
- [2] Vgl. Daum/Gunz/Luthi/Morlidge: Beyond Budgeting (2004), 166, Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 63, Weber/Linder: Budgeting (2003), S. 24.
- [3] Vgl. Weber/Linder: Budgeting (2003), S. 41 f.
- [4] Vgl. Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 78., Hope/Fraser: Questions and Answers (2001), S. 13 f.