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Empirische Fundierung
Weber und Linder kritisieren die empirische Fundierung des Modells. Sie verweisen dabei auf eine explorative Studie des BBRT, die einen positiven Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Beyond Budgeting und dem Unternehmenserfolg ausweist.
Sie zweifeln die Aussagekraft der Studie aufgrund der gewählten Stichproben und anderen „massiven“ methodischen Schwachpunkten an. Des Weiteren führen sie aus, dass einzelne erfolgreiche Unternehmen nicht als empirischer Nachweis für die Vorteilhaftigkeit anerkannt werden können.[1]
Es ist jedoch grundsätzlich nur schwer möglich, die Überlegenheit einer Managementphilosophie statistisch zu belegen. Die Ursache – Wirkungszusammenhänge für den Erfolg eines Unternehmens sind derart komplex, dass sie nur schwer zu überprüfen sind. „Unter Umständen ist ein Unternehmen sogar gar nicht wegen, sondern trotz eines bestimmten Konzepts erfolgreich!“[2]
Letzten Endes führt die Diskussion um die empirische Fundierung ins Nichts, da Pro und Kontra offenbar stark auf Vermutungen aufbauen. Nichtsdestotrotz, ist es interessant zu sehen, mit wie viel Leidenschaft der Schlagabtausch zwischen Verfechtern der traditionellen Budgetierung und dem Beyond Budgeting geführt wird. Dabei reicht das Spektrum von mehr oder weniger inhaltslosen Diskussionen, ob Beyond Budgeting zum „Management – Hype“ taugt, bis zu persönlichen Diffamierungen.[3]
Die hochgekochten Gemüter sind zu einem Teil sicherlich auch dadurch zu erklären, dass Beyond Budgeting häufig falsch verstanden wird. Auch wenn in einigen Publikationen neben der Budgetierung die Planung selbst in die Kritik gerät, beabsichtigt das Beyond Budgeting Konzept nicht die Abschaffung der Planung.[4] „Wenn im Zusammenhang mit Beyond Budgeting von einer »Abkehr von der Budgetierung« oder dem »Verzicht auf Budgets« die Rede ist, darf das nicht verstanden werden als Verzicht auf elementare Managementdisziplinen wie Planung, Leistungsmessung, Kontrolle und Reporting, sondern als eine kohärente, systematische Umgestaltung aller relevanten Managementprozesse.“[5]
- [1] Vgl. Weber/Linder: Budgeting (2003), S. 30.
- [2] Weber/Linder: Budgeting (2003), S. 30.
- [3] Vgl. Schäffer/Zyder: Beyond Budgeting (2003), S. 101 ff.
- [4] Vgl. Brandes: Einfach Managen (2002), S. 78, Pfläging: Beyond Budgeting (2003),
S. 48, 52 f. - [5] Pfläging: Beyond Budgeting (2003),S. 101.