<< Empowerment - kritische Würdigung >>
Informationen und Transparenz
„Prinzip 6: Schaffe offene und »ehrliche« Informationssysteme, die für »eine Wahrheit« in der Organisation sorgen.“[1]
Das Beyond Budgeting Konzept plädiert für eine hohe Informationstransparenz. Nur wenn die Mitarbeiter auf alle relevanten Informationen Zugriff haben, können strategische Veränderungen schnell und flexibel umgesetzt werden.[2] Bereichsmanager können aus den Informationen Trends und Muster ableiten und damit wichtige Entscheidungen treffen. Mitarbeiter müssen ermutigt werden, nicht nur positive Nachrichten, sondern ganz besonders auch negative schnell zu verbreiten. Nur so kann auf Probleme angemessen reagiert werden.[3]
Hope und Fraser sprechen in diesem Zusammenhang an, dass viele Führungskräfte Angst davor haben, u.a. auch vertrauliche Informationen allgemein verfügbar zu machen. Einer Antwort auf dieses Problem weichen sie jedoch aus. Auf der einen Seite ist es nach dem Beyond Budgeting Konzept notwendig die dezentralen Einheiten mit streng vertraulichen Informationen zu versorgen. Ansonsten können sie nicht effektiv am Strategieprozess beteiligt werden. Auf der anderen Seite steigt dadurch das Risiko, dass diese Informationen der Konkurrenz zugespielt werden. Fraglich ist jedoch, ob es im digitalen Zeitalter überhaupt noch möglich ist, Informationen effektiv vor widerrechtlicher Weitergabe zu schützen. Letztendlich muss das Risiko von Fall zu Fall eingeschätzt werden.
- [1] Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 136.
- [2] Vgl. Bunce/Fraser/Hope: White Paper (2002), S. 14, Hope/Fraser: Questions and Answers (2001), S. 15.
- [3] Vgl. Hope/Fraser: Management Model (1999), S. 19 f., Hope/Fraser: Beyond Budgeting (2003), S. 137.